21.06.2024, 09:51 Uhr

Borkum Riffgrund 3: Ørsted errichtet erste 11 MW Siemens-Gamesa Turbine in Deutschlands größtem Offshore-Windpark


© Ørsted

Hamburg - Der Ausbau der Offshore Windenergie in Deutschland entwickelt sich wieder dynamisch, auch dank immer leistungsfähigerer Windturbinen. Der dänische Energiekonzern Ørsted hat mit der Installation der ersten Windkraftanlage bei der Errichtung von Deutschlands aktuell größtem Windpark Borkum Riffgrund 3 jetzt den nächsten Meilenstein erreicht.

Ørsted hat die erste Windkraftanlage im Offshore-Windpark Borkum Riffgrund 3 in der Nordsee installiert. Das Rekordprojekt wird nach Inbetriebnahme der bis dato größte Windpark in Deutschland sein. Es ist zudem nach Angaben von Ørsted das erste Offshore-Wind-Projekt weltweit, das ohne staatliche Unterstützung bezuschlagt wurde. Ermöglicht wird die Realisierung vor allem durch langfristige Stromabnahmeverträge, die Ørsted mit Industrie- und Technologiekunden geschlossen hat.

Borkum Riffgrund 3: Leistungsstärkste Turbine von Siemens Gamesa im Einsatz

Eigentümer des mit einer installierten Leistung von 913 MW bis dato größten deutschen Windparks Borkum Riffgrund 3 sind zu gleichen Teilen Ørsted und Nuveen Infrastructure. Die erste Anlage wurde jetzt durch das Errichterschiff Seaway Ventus von Seaway7 installiert. Zusätzlich wird die Installation der insgesamt 83 Siemens-Gamesa Anlagen mit einer Leistung von 11 MW zu gleichen Teilen auch durch das Errichterschiff Wind Osprey vonCadeler durchgeführt. Der Standort von Borkum Riffgrund 3 liegt etwa 72 km vor der niedersächsischen Küste und umfasst eine Fläche von rund 75 km2. Borkum Riffgrund 3 soll im Jahr 2025 in Betrieb gehen.

Der wichtige Meilenstein im Projekt Borkum Riffgrund 3 wurde kurz nach der erfolgreichen Einspeisung des ersten Stroms aus dem Offshore-Windpark Gode Wind 3 (253 MW) erreicht, der gleichzeitig mit Borkum Riffgrund 3 errichtet wird. Beide Projektstandorte liegen nahe der bestehenden Windparks des Unternehmens, Borkum Riffgrund 1 und 2 sowie Gode Wind 1 und 2. Mit den zwei zusätzlichen Windparks verdoppelt sich die installierte Offshore-Windkraft-Kapazität von Ørsted in Deutschland fast auf rund 2.500 MW (2,5 GW).

Borkum Riffgrund 3 wird als erster Offshore-Windpark von Ørsted mit einem neuen Anschlusskonzept ohne Offshore-Umspannstation (OSS) gebaut. Dieses sieht eine direkte Verbindung der Windenergieanlagen mittels 66-kV-Anschlusskabeln zu der Offshore-Konverterplattform DolWin Epsilon von Übertragungsnetzbetreiber Tennet vor.

„Borkum Riffgrund 3 setzt neue Maßstäbe in der Offshore-Windbranche. Es war das erste Offshore-Windprojekt der Welt, das als frei vermarktetes Projekt bezuschlagt wurde, und es ist der erste Offshore-Windpark in Deutschland, der die 900-MW-Marke überschreiten wird. Ich bin stolz darauf, dass die erste Turbine nun installiert ist, und wir freuen uns auf die Fertigstellung dieses Meilensteinprojekts", begrüßt der bei Ørsted für die Region Kontinentaleuropa Verantwortliche Peter Obling die Turbineninstallation.

„Dies ist ein echter Beweis für unsere Fähigkeit, große und komplexe Projekte erfolgreich zu managen, die die Beschleunigung der Energiewende vorantreiben“, ergänzt Jordi Francesch, Geschäftsführer Renewable Energy Investments bei Nuveen Infrastructure.

Riffgrund 3 trägt über PPA zur Dekarbonisierung der deutschen Industrie bei

Die Zuschläge für Borkum Riffgrund 3 erhielt Ørsted in den Offshore-Wind-Ausschreibungen 2017 und 2018 zu einem Preis von null Euro Einspeisevergütung pro MWh – erstmalig für Offshore-Wind. Essenziell für die Einnahmen aus dem Windpark sind die langfristigen Stromabnahmeverträge (Corporate Power Purchase Agreements - CPPA), die Ørsted mit Industrie- und Technologiekunden geschlossen hat. 786 MW der Gesamtkapazität werden durch die Unternehmen Amazon (350 MW), BASF (186 MW), Covestro (100 MW), Energie-Handels-Gesellschaft/REWE Group (100 MW) und Google (50 MW) nach kommerzieller Inbetriebnahme des Parks im Jahr 2025 abgenommen. Die Laufzeiten der Verträge umfassen 10 bis 25 Jahre.

Deutschland Ausbau: Drei Projekte mit über 1.600 MW in Ost- und Nordsee im Bau

Derzeit befinden sich mit Baltic Eagle (476 MW, Ostsee) von Iberdrola sowie Gode Wind 3 (253 MW, Nordsee) und Borkum Riffgrund 3 (913 MW, Nordsee) von Ørsted in Deutschland drei Offshore-Windparks mit einer Gesamtleistung von rd. 1.640 MW im Bau. Nach den aktuellen Planungen gehen davon im laufenden Jahr 2024 in Deutschland Gode Wind 3 und Baltic Eagle mit insgesamt 729 MW in Betrieb. Hinzu kommen dürften einige Anlagen von Borkum Riffgrund 3, die in Betrieb genommen werden und erstmals Strom ins Netz einspeisen.

Ørsted 2024: Realisierung von 7.600 MW Offshore-Windleistung auf der Agenda

Im Jahr 2024 realisiert Ørsted die größte Baupipeline in der Geschichte des Unternehmens mit insgesamt ca. 7.600 MW (7,6 GW) Offshore-Windleistung auf drei Kontinenten, darunter Hornsea 3 mit 2.800 MW (2,8 GW) in Großbritannien, der größte Offshore-Windpark der Welt. Anfang Mai feierte Ørsted die erfolgreiche Installation des ersten Fundaments für seinen Offshore-Windpark Revolution Wind (704 MW) vor der US-Ostküste.

Quelle: IWR Online

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